Für unser Fanionteam stehen in dieser Woche zwei Testspiele an. Anschliessend geht es in den drei verbleibenden Ernstkämpfen um den Ligaerhalt. Besonders freut uns, dass an den Spielen wieder Zuschauer*innen zugelassen sind. Trainer Sandro Marini äussert sich im Gespräch mit Simon Krienbühl zum Restart.
Sandro, der Spielbetrieb geht endlich wieder los. Ein intensiver Juni steht bevor, oder? Wir freuen uns alle, dass wir wieder spielen dürfen. Es stehen drei spannende Spiele vor uns. Vorgängig testen wir zuhause gegen Emmen und Brunnen. Intensiv würde ich nicht sagen, es kehrt wieder Normalität ein.
Kannst du auf alle Kräfte zurückgreifen? Nicolas Walker ist am Knie verletzt und wird nicht mehr spielen können. Raphael Paglia wird Reisen und steht uns auch nicht mehr zur Verfügung.
Wie hat das Team die letzten Wochen verbracht? Wir haben zu Beginn zweimal wöchentlich trainiert. Als sich die Fortsetzung der Saison abzeichnete, haben wir die Einheiten pro Woche erhöht und zusätzlich auch im konditionellen Teil gearbeitet. Die Spieler unter 18 Jahren haben mit anderen jungen Spielern unter der Leitung von Beat Appert und Ivo Bürgi (Trainerduo 2. Mannschaft) normal trainiert, da unter 18 Jahren zuletzt ohne Masken und mit Körperkontakt trainiert werden konnte.
In den drei verbleibenden Partien wird gegen Buochs, Schötz und Luzern gespielt. Was braucht es, dass der Ligaerhalt noch Realität wird? Für solche Spiele spielen wir Fussball. Bei jedem Spiel geht es um alles. Wir möchten bis zum letzten Spieltag die Chance aufrecht erhalten, um den Ligaerhalt zu schaffen. Wir nehmen Spiel für Spiel. Die erste Partie gegen Buochs ist sicher wegweisend. Wir freuen uns auf diese Aufgabe.
National dürfen momentan einzig die Junior*innen ihrem Hobby ohne Einschränkungen nachgehen. Trotzdem gibt es weiterhin einige Herausforderungen. Zusammen mit Olivier Flückiger, Präsident der Juniorenkommission (Juko) des SCG, werfen wir einen Blick auf die Zukunft unseres Vereins – auf unseren Nachwuchs.
Mit Olivier Flückiger sprach Simon Krienbühl
Oli, du führst die Juniorenkommission (Juko) des SC Goldau bereits seit 8 Jahren als Präsident. Waren die Herausforderungen je grösser? Seit ich das Amt von Claudio Crivelli übernommen habe, gab es immer wieder kleinere und grössere Herausforderungen. Die jetzige Situation mit der Pandemie ist für alle neu. Der gesamte Verein ist gefordert. Stetig und rasch müssen die Massnahmen und Schutzkonzepte den neuen Gegebenheiten angepasst werden. Mit grossem Einsatz halten wir den Trainings- und Spielbetrieb aufrecht, soweit es der gesetzliche Rahmen ermöglicht.
Ende April meinte SFV-Präsident Dominique Blanc im Blick, dass man landesweit im Bereich der D- bis G-Junioren bereits einen beträchtlichen Rückgang an Neumeldungen feststellt. Trifft dies auch auf unsere Juniorenabteilung zu? Über fehlenden Nachwuchs können wir uns bislang nicht beklagen, zum Glück! Bei den „Kickis“ – unserer Fussballschule – konnten wir dieses Jahr rund 30 Neuanmeldungen verzeichnen, was in etwa dem Durchschnitt der letzten Jahren entspricht.
Weiter hält Blanc fest, dass Teile der A- und B-Junioren den Schritt zu den Aktiven nicht vollziehen können. Wie sieht es da aus? Der SC Goldau verfolgt eine klare Strategie und setzt konsequent auf die eigenen Junioren. Die talentierten Spieler wollen wir früh an den Aktivfussball heranführen. Dies gelingt sowohl in der ersten als auch in der zweiten Mannschaft. Spätestens am Ende der Juniorenzeit sollen alle, die weiterhin Fussballspielen möchten, einen Platz in einer Aktivmannschaft erhalten.
Seit März dürfen die Junior*innen zwar wieder ohne Einschränkungen Fussball spielen, ihre Eltern hingegen dürfen ihren Kindern aber nicht zuschauen. Wie gehen die Eltern mit der Situation Corona und Sport um? Grundsätzlich können wir auf ein grosses Verständnis seitens der Eltern zählen, was ich sehr schätze. Die Pandemie ist allgegenwärtig. Überall trifft man auf Vorschriften und Einschränkungen. Als Verein sind wir dafür verantwortlich, dass die vorgegebenen Massnahmen eingehalten werden.
Da sind natürlich auch die Juniorentrainer in der Pflicht. Generell, wie werden die Trainer beim SC Goldau gefördert? Wir motivieren die Trainer*innen zum Besuch der Jugend+Sport Ausbildungen. Ausserdem wollen wir künftig interne Workshops anbieten, um sich auch intern weiterbilden zu können. Unsere technischen Leiter unterstützen und beraten die Trainer*innen über die ganze Saison hin. Zudem sind intern gemeinsame Schwerpunkte festgelegt, welche den groben Ausbildungsrahmen vorgeben.
Wenn die Anzahl Junioren steigt, dann auch automatisch der Bedarf an Trainer*innen. Findet man stets ausreichend und gutes Personal? Für den Trainings- und Spielbetrieb der Juniorenkommission benötigen wir rund 40 Trainer*innen. Tatsächlich gestaltet sich die Suche schwierig. Bislang ist es mit Mühe und Not gelungen, genügend Trainer*innen zu finden. Mit besseren Rahmenbedingungen soll der Fluktuation vorgebeugt und mehr Nachhaltigkeit erreicht werden.
Was bereitet dir bei den Junioren*innen am meisten Freude? Die Begeisterung für den Fussball in den Augen der Kinder zu sehen. Es freut mich, dass sie trotz der aktuellen Einschränkungen weiterhin trainieren und Wettkämpfe bestreiten dürfen.
Zur Person
Olivier “Oli” Flückiger ist 38 Jahre alt, in Arth aufgewachsen und wohnt heute mit seiner Frau in Seewen. Oli durchlief beim SCG alle Juniorenstufen. Anschliessend spielte er rund 10 Jahre in der 1. Mannschaft und erbte damals die Captainbinde von Ötti Schuler. Beruflich ist er als Sozialversicherungsfachmann tätig, privat zählen Fussball, Wandern, Skifahren, Jassen, Reisen, Kochen (und Essen!) zu seinen Hobbys.
Was hat sich seit deinem Amtsantritt im Jahr 2013 am meisten verändert? Der SC Goldau wächst weiterhin. Auch wenn wir uns im Breitensport bewegen, werden die Strukturen immer professioneller. Die Infrastruktur musste den aktuellen Anforderungen angepasst werden. Der Verein ist heute personell breiter aufgestellt.
Was schätzt du an deiner Funktion als Präsident der Juko? Primär schätze ich die kollegiale und konstruktive Zusammenarbeit innerhalb des Vereins. Es ist mir wichtig, dass ich mit meiner Stimme im Vorstand die Interessen der Juniorenkommission vertreten kann.
Welche Projekte möchtest du mit der JUKO noch gerne umsetzen? Generell wollen wir die Talentförderung innerhalb des Vereins, ergänzend zu den Angeboten in der Region (Löwenschule und Footeco), ausbauen. Der SC Goldau muss für Kinder weiterhin eine attraktive Adresse in der Region bleiben. Zudem bietet das neue Sportzentrum in Oberarth allenfalls die Möglichkeit, den Mädchen- und Frauenfussball beim SC Goldau voranzutreiben.
Du spielst noch immer aktiv Fussball, bei den Senioren 30+. Wird überhaupt trainiert bzw. wie hältst du dich fit? Die Senioren 30+ trainieren aktuell nicht. Ohne „Mätchli“ macht das Training nur halb so viel Spass. Leider hält sich mein Bewegungsdrang in Grenzen, weshalb auch ich auf Lockerungen im Trainingsbetrieb per Ende Mai hoffe.