SC Goldau 2 4 FC Locarno
28.10.2023 - 18:00
Sportplatz Tierpark, Goldau
2. Liga inter

Goldau schnupperte am Punktgewinn 

Gegen den Leader aus Locarno resultierte eine 2:4 Niederlage. Die Goldauer hatten in der zweiten Halbzeit durchaus die Chance, der Partie eine andere Wendung zu geben.

Bild: Andy Scherrer, topsportfotografie.ch


Von Simon Krienbühl

Aus Locarno gesellte sich an diesem Herbstabend eine kleine Fangruppe nach Goldau und sorgte bereits bei Spielbeginn für gute Stimmung. Doch schon in der 2. Minute stockte den Anhängern der Atem, als Zeno Huser einen öffnenden Pass auf seinen Bruder spielte. Verfolgt von einem Abwehrspieler setzte Koni im Strafraum zum Schuss an, welchen Ulisse glänzend zur Ecke klärte. Anschliessend sahen die Zuschauer eine recht ausgeglichene Partie, mit spielerischen Vorteilen seitens der Tessiner. 

Abgebrühtes Locarno 
Die Gäste wurden in der 23. Minute erstmals gefährlich. Stojanov lancierte seinen in den Strafraum laufenden Mitspieler. Der herauseilende Bürgler war einen Tick zu spät und holte den Tessiner von den Beinen – Penalty! Facchinetti übernahm die Verantwortung und verwandelte sicher zum 0:1. Der FC Locarno blieb darauf spielbestimmend. Erwähnenswert, wie sie stets um eine spielerische Lösung bemüht waren, auch in brenzligen Situationen. Eine solche Aktion notierte man in der 35. Minute vor dem Goldauer-Tor. Bottani chipte den Ball zu Becchio, der akrobatisch den Pfosten traf. Der Ball landete aber postwendend vor den Füssen von Henriques, der den Ball nur noch über die Linie drückte. Da schaute die Defensive leider nur hinterher. 

Nach Wiederanpfiff versammelte sich auch eine kleine Schar an jungen Goldauer-Fans neben der “Kurve” von Locarno. Nun nahm die Partie so richtig Fahrt auf. Goalie Bürgler sorgte für die Spielauslösung auf Besard Ademi. Der Rechtsverteidiger schlug einen perfekt getimten Ball auf Koni Huser. Die Gästeabwehr spekulierte auf Abseits, doch da war kein Abseits! So lief Huser alleine auf Ulisse zu, umkurvte diesen und sorgte für den 1:2 Anschlusstreffer. Das Heimteam war wieder im Spiel! Locarno würde aber nicht auf Platz 1 in der Tabelle stehen, wenn sie auf solche Situationen keine Antwort hätten. Diese lieferte nur fünf Minuten später der starke Stojanov. Der Stürmer nahm einen langen Ball mustergültig mit der Brust an und haute diesen per Dropkick in die Tormaschen. Da gab es für Bürgler nichts zu halten – ein klasse Tor des Tessiners! 

Die Partie erwärmte das Fussballer-Herz nun so richtig,  Torszenen hüben wie drüben. Schelbert und Christen hatten den erneuten Anschlusstreffer auf dem Fuss, doch mit vereinten Kräften schaffte es Locarno, diesen zu verhindern. In der 67. Minute wechselte die Goldauer-Bank zweimal. Für Jozef Simoni und Zeno Huser kamen Jonuz Reci und Fabio Huber ins Spiel. Bereits ein paar Minuten vorher wurde der wiedergenesene Julet Ademi eingewechselt.

Fabio Huber brachte Goldau zurück ins Spiel
Die Wechsel sorgten gleich für Schwung. Ein Angriff der Tessiner wurde unterbunden. Der Ball sprang Huber vor die Füsse, feiner Doppelpass mit Julet Ademi und Huber traf in der 71. Minute mit seiner ersten Aktion des Spiels zum 2:3. Da hatte Trainer Appert ein goldenes Händchen beim Wechsel und Huber einen goldenen Moment.

Nur drei Minuten später hatte Huber wieder seine Füsse im Spiel und setzte bei einem Rückpass konsequent nach. Nach dem Einsteigen des Verteidigers zeigte der Unparteiische auf den Elfmeterpunkt. Ein sehr harter Entscheid, da der Tessiner wohl nur den Ball spielte. Liridon Simoni übernahm die Verantwortung zu diesem so wichtigen Penalty, nahm Anlauf und schlug den Ball doch tatsächlich über das Tor. Welch ein Krimi! Da wäre sie gewesen, die ganz grosse Chance zum Ausgleich. 

Zu einer Schlussoffensive reichten die Kräfte nicht mehr. Es fiel gar noch der vierte Treffer für Locarno. Becchio setzte Bilinovac schön in Szene. Alleine vor Bürgler versorgte er den Ball kurz vor dem Abpfiff zum 2:4. Locarno festigte mit dem Sieg seine Tabellenführung. Goldau zeigte eine gute zweite Halbzeit und schnupperte kurzzeitig am Punktgewinn. Was passiert wäre, wenn der Penalty reingegangen wäre, wissen heute nur die Fussballgötter. Bekannt ist aber der nächste Gegner, mit dem SC Emmen wartet nächsten Samstag der direkte Tabellennachbar. 

SC Goldau – FC Locarno 2:4 (0:2)
Sportplatz Tierpark, 250 Zuschauer. – Tore: 25. Facchinetti (Penalty), 35. Henriques, 52. K. Huser, 56. Stojanov, 71. Huber, 89. Bilinovac. – SC Goldau: Bürgler, B. Ademi (85. Kaplan), Persson, Zumbühl, L. Simoni, Christen (62. J. Ademi), Schelbert, K. Huser, J. Simoni (68. Reci), Schmid (92. von Rickenbach), Z. Huser (68. Huber). – FC Locarno: Pelloni, Berzati, Facchinetti, Ziccardi, Rodriguez da Costa, Anselmi, Bottani, Henriques, Bilinovac, Stojanov, Becchio. – Verwarnungen: 25. Bürgler, 52. J. Simoni, 77. Schmid, 86. Huber. – Bemerkungen: Goldau ohne D. Zeka, Beeler, Horath (alle Aufgebot 2. Mannschaft), Theiler, Sopaj, Amstad.


Goldau empfängt den neuen Leader

Bereits am letzten Wochenende spielte der SC Goldau gegen den damaligen Leader. Neu steht Locarno an der Ligaspitze und reist am Samstag an den Fuss von Rigi und Rossberg.

Von Simon Krienbühl

Die Goldauer haben gute Erinnerungen an das letzte Aufeinandertreffen gegen eine Tessiner-Mannschaft. Keine Woche ist es her, als sich die Tierpärkler gegen Collina d’Oro einen wertvollen Punkt erspielten. In der Schlussphase schossen die Goldauer noch zwei Tore.

Locarno zu Gast auf dem Sportplatz Tierpark
Gute Erinnerungen wird man in Goldau an den kommenden Gegner haben. Zuletzt spielte Locarno im Jahr 2017 in Goldau und wurde damals mit einem 5:1 nach Hause geschickt. Drei Torschützen von damals sind auch heute noch aktiv: Jozef Simoni traf damals doppelt, Koni und Zeno Huser je einmal.

Locarno ist aktuell in guter Form, holte sich zuletzt drei Siege in Serie und steht mit einem Punkt Vorsprung auf dem ersten Platz. Der SCG liegt auf Platz 6. Für Goldau gilt es den Schwung vom letzten Wochenende mitzunehmen. Die Teams in der Tabellenmitte sind allesamt sehr eng zusammen. Da ist jeder Punkt wertvoll – am Samstag am liebsten deren Drei. 

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